Starkregen
Als Starkregen werden heftige, wolkenbruchartige Regenfälle bezeichnet, bei denen in kurzer Zeit sehr hohe Niederschlagsmengen fallen. Starkregenereignisse treten häufig in der Sommerzeit in Verbindung mit Gewittern auf. Eine mögliche Folge sind Sturzfluten, die zu Überflutungen abseits des Orts, an dem das Starkregenereignis auftrat, führen können. Außerdem besteht das Risiko von Überschwemmungen, wenn es z. B. zu einem Rückstau im Kanalsystem kommt. Durch das eindringende Wasser können Gebäude, Fahrzeuge und Transportmittel beschädigt werden.
Das Naturgefahrenmodell K.A.R.L.® berechnet das Starkregenrisiko. Die Auswirkungen von Starkregen hängen in hohem Maße von der Aufnahmekapazität der örtlichen Abwassersysteme ab. Meist sind diese Abwassersysteme auf ein 3- bis 10-jährliches Niederschlagsereignis (Bemessungsregen) ausgelegt. Für die Risikobewertung ist es entscheidend, um wie viel diese Bemessungsregenmenge bei einem Starkregenereignis überschritten wird.
Hagel
Hagel ist gefrorener Niederschlag mit einem Durchmesser von mindestens 0,5 cm. Hagelschauer können beachtliche Schäden an Pflanzen und Tieren verursachen, aber auch an Gebäuden, Autos, Luftfahrzeugen, Industrieanlagen oder Personen. Entwässerungssysteme auf Dächern oder in Straßen können durch Hagel verstopft werden, was zu einem Wasserstau und somit zu einer lokalen Überschwemmung führen kann.
Das Risiko wird mithilfe des im Naturgefahrenmodell K.A.R.L.® integrierten Hagelmodells ermittelt. Das Modell basiert auf der Berechnung eines weltweiten Hagelpotenzials, in das verschiedene regionale Klimaparameter (z. B. Temperatur, Höhe der Nullgradlinie, Blitzhäufigkeit) einfließen, die das Auftreten von Hagel begünstigen oder verhindern. Zur Gefährdungsanalyse ermittelt K.A.R.L.® zunächst das lokale Hagelpotenzial und berechnet daraus dann die ortstypischen Jährlichkeiten für unterschiedliche Hagelkorn-Durchmesser.
Schnee/Eis
Bei starken Schneefällen kommen in kurzer Zeit große Schneemengen zusammen. Das Gewicht der Schneemassen beschädigt nicht nur Bäume, Stromleitungen und Gebäude, sondern beeinträchtigt auch die Nutzbarkeit von Verkehrsinfrastrukturen, was zu Versorgungsengpässen führen kann. Darüber hinaus bringen große Schnee- und Eismengen häufig auch für die Land- und Forstwirtschaft sowie für die Tourismus- und Veranstaltungsbranche Probleme mit sich.
Die Schneelastwerte werden auf Basis globaler verfügbarer Klimadaten ermittelt. Das hierzu verwendete Modellierungsverfahren wurde anhand zahlreicher konkreter lokaler Empfehlungen und Bauvorschriften, die aus weltweit unterschiedlichen Klimazonen und topographischen Höhenlagen stammen, kalibriert. Gebäudespezifische Faktoren, wie z. B. die Bauform, finden bei der Risikoermittlung keine Berücksichtigung. Zudem nimmt die Analyse an, dass bei gleichen Schneemengen und -zeiten Regionen, in denen häufiger starke Schneefälle auftreten, weniger schadenanfällig sind.